Kochen für das es sich lohnt: Frank Albrecht und Heiner Scholz vom Männerkochclub Stephanus kochten für 160 Konfirmanden und 50 Mitarbeiter aus 8 Stadtteilen Stuttgarts an der Adria.
Die Konfirmanden von Stuttgart-Nord, Degerloch, Botnang, Plieningen, Sonnenberg, Asemwald, und Birkach, begleitet mit ihren Pfarrer gingen in der letzten Sommerferienwoche nach Rosalina de Mare auf das Konficamp, ca. 40 km südlich von Venedig. Unterstützt und organisiert von der EJUS mit ihren Jugendreferenten + innen und 40 Mitarbeitern.
Welch eine Logistik musste da gestemmt werden, wenn man für 210 hungrige Mäuler drei Mahlzeiten am Tag zu sorgen hatte. Das fünfköpfige Küchenteam fing schon morgens um 6.30h an das Frühstück vorzubereiten. Erst einmal wurde 8l Kaffee für die müden Pfarrer und Mitarbeiter aufgesetzt. Parallel dazu 30l Kakao warm gemacht und dann die Frühstückskisten gerichtet. Jede Gemeinde hat für sich in ihrem Camp die Mahlzeiten eingenommen. Wir in der Küche hatten für 6 Camps, davon 4 x mit 40 – 50 Personen und zwei mit 12 + 15 Personen, das Essen zu richten. Nach dem Frühstück ging es gleich weiter mit dem Kochen für das Mittagessen, das in der Regel eine kleinere Mahlzeit war und erst zum Abendessen gab es dann das vollwertige Hauptgericht. Um allen gleichzeitig ein warmes Essen ausgeben zu können, haben wir dies nur geschafft, in dem wir uns 6 Warmhalteboxen und genügen Gastrobehälter organisierten.
Gleich am ersten Tag gab es abends Schnitzel mit Spätzle und Soß. Hier wurden 180 Schnitzel ausgebraten und 18Kg Spätzle verarbeitet. Gleichzeitig musste auch noch an die 20 Vegetarier gedacht werden, die dann Kässpätzle bekamen. Sabine Klonk kümmerte sich um unsere Sonderfälle wie Gluten, Laktose und andere Allergien und bereitete für diese Jugendlichen immer separates Essen zu.
Gegen Ende der Freizeit mussten wir feststellen, dass die Mengen und der Nachschlag immer größer wurde, ob es an der Qualität lag oder die privaten Vorräte aufgebraucht waren, werden wir nicht mehr herrausfinden.
Höhepunkt unsere Kochkunst war mit Sicherheit das Büfett am Strand. Hier war die Schwierigkeit, die richtige Menge in einer großen Vielfalt und Auswahl zu finden und trotzdem alle satt zu bekommen. So gab es Garnelenbällchen, Honigmelone mit Schinken, Tomaten-Mozzarella Salat, Ruccolosalat mit Parmesan, Schnitzelstreifen, Kässpätzle, nur mal einen kleinen Auszug vom Büfett zu nennen. Nach Einweisung der Jugendlichen, wie man sich an einem Büfett verhält und Auslosung der ersten Gemeindegruppen am Bufett war es ein gelungener Event, jeder wurde satt und die 5 voll beladenen Biertische waren bis auf wenige Bananen leer gefegt.
Die große Kunst ein ausgewogenes Essen mit dem Anspruch Qualität zu bieten, kann nur gelingen wenn im Vorfeld alles zusammen spielt. Durchdachter Speiseplan, eine gute Seele vor Ort, wie Manfred Busch, der uns jeden Tag die Ware lieferte und einiges auch kurzfristig organisieren konnte, ein erfahrenes Küchenteam und die Bereitschaft am Tag 10h sich einzusetzen. Ein Spezialist für die Salatsoßen, drei fleißige Helferinnen, wie Anna, Sabine und Rose, und einen Chef der immer mit wachen Auge und passendem Timing das Ganze im Blick hatte.
Und dies lohnt sich, wenn man sieht, was für eine Arbeit an den Konfirmanden geleistet wird. Die Jugendlichen bekommen in diesen 6 Tagen Religion und Jugendarbeit so hautnah mit, wie sie in einem halben Jahr Konfirmandenunterricht nicht erfahren. Wo erlebt man Taufgottesdienst am Meer, ein Abendmahlfest mit 160 anderen Jugendlichen unter Pinien, Spiel und Spaß mit Disco und Unterhaltung vom Feinsten? Diese Freizeit in ihrer Form, erinnerte mich an die Jugendarbeit in den Anfängen der 80. Jahre, damals war in der Regel vormittags Bibelarbeit jugendgerecht und praxisnah und nachmittags gemeinsames Erleben von Spiel, Spaß und Sport. Damals haben wir viel gesungen und musiziert, dass ich hier auf Konmare wieder erlebt habe, und was mich sehr erstaunt hat, die Konfirmanden haben alle mit Freude und guter Laune mitgemacht und wir hatten den Eindruck sie fühlen sich sehr wohl. Ich kann nur empfehlen, macht es möglich, Konfirmanden auf so einer Freizeit mitgehen zu lassen.
Fotos + Text Heiner Scholz