(RED) – Mit einem Festgottesdienst und anschließendem Gemeindefest wurde am Sonntag, 24. Juli 2022, im Giebel in der evangelischen Stephanuskirchengemeinde Pfarrerin Erika Schlatter-Ernst in den Ruhestand verabschiedet – der Tag stand unter dem Motto „Danke für die fabelhafte Zeit“.
Im Festgottesdienst in der Stephanuskirche, zu dem rund 200 Menschen aus „nah und fern“ gekommen waren, wurde im Beisein des Chores Klangart, dem Instrumentalkreis (IKS) der Gemeinde und Organistin Evgenia Sheykhet Pfarrerin Erika Schlatter-Ernst von Dekanin Elke Dangelmaier-Vinçon aus dem „aktiven Pfarrdienst“ in den Ruhestand verabschiedet: „Als Sie vor gut sechs Jahren in diese Gemeinde aus dem Privatleben zurück in den Pfarrdienst berufen wurden, hieß es – nur gut ein Jahr, bis die Dinge laufen und ein neuer dauerhafter Pfarrer oder Pfarrerin für die Stephanuskirche gefunden ist. Daraus wurden nun mehr als sechs Jahre – und es war für alle hier wie ich es sehe eine gute Zeit“, so Dangelmaier-Vinçon – und übergab Schlatter-Ernst das traditionelle Sommer-Sonneglas.
Auf der Kirchwiese fand im Anschluss das Gemeindefest statt – doch bevor der Männerkochclub der Gemeinde aktiv sein „Schnipo“ wie „Calamari Fritti“ unter die Gemeinde bringen konnte, galt es eine ganze Reihe von Abschiedsgrüßen wie Laudationes zu verkünden. Heiner Scholz, Kirchengemeinderatsvorsitzender der Gemeinde, sagte „Danke für die fabelhafte Zeit“ und spannte den Erinnerungsbogen vom ersten Aufeinandertreffen am 17. März 2016 bis zum Sommer 2022. In dieser Zeit habe sie mit ihrer bedachten und ruhigen Art in kurzer Zeit geschafft, wieder Vertrauen und gutes Miteinander in das Gremium zu bringen – und habe alles wieder zum Positiven „gedreht“. Viele kirchliche Meilensteine sind in die Zeit mit Pfarrerin Erika Schlatter-Ernst gefallen: 500 Jahre Reformationsfeier, 60 Jahre Stephanuskirche, eine Neuwahl des Kirchengemeinderates, ein Kirchenaysl – und nicht zuletzt die schwere Zeit mit Corona seit dem Frühjahr 2020, die viele neue Ideen geboren hat, wie z.B. die Online- Andachten der Gemeinde. Der Kirchengemeinderat selbst hatte zudem das Lied 601 („Kommt herbei, und sagt Dank, für die Zeit, die sie bei uns war“) aus dem Gesangbuch umgetextet und gab dies anschließend zu Gehör.
Weilimdorfs Bezirksvorsteherin Ulrike Zich dankte Schlatter-Ernst für die gute Zusammenarbeit zwischen der weltlichen und kirchlichen Gemeinde und das „Gottvertrauen“, mit dem sie in der Gemeinde gewirkt habe: „Es lohnt sich anzusehen, was Sie hier geschaffen haben“, sie sei im Giebel „zu Hause und ein Teil des Ganzen geworden“. Dies vor allem auch Dank des unermüdlichen Einsatzes von „Pfarrmann“ Gerhard Ernst.
Für die Oswald-Wolfbusch-Gemeinde sprach Pfarrer Sebastian Molter – und obwohl er nur wenige Monate in der Gesamtkirchengemeinde mit ihr zusammenarbeiten konnte, da er selber erst vor knapp einem halben Jahr Pfarrer in Weilimdorf geworden sei, sei sie ein „Beispiel für Pfarrer, wie die Arbeit um die Sache geht“. Auch Thomas Großer, Vorsitzender des Kirchengemeinderates der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde, pflichtete bei seiner Laudatio dem bei: „Sie haben bei uns eine große Empathie ausgelöst und immer ein Gefühl der Nähe gegeben“. Lisa Ehrhard von der Evangelischen Jugend Weilimdorf (EJUS) fügte hinzu „Danke für das jederzeit und immer offene Ohr!“. Pfarrer Matthias Hambücher von der katholischen Kirchengemeinde Stuttgart-Nord (und damit der Nachbargemeinde Salvator) attestierte Schlatter-Ernst Freundlichkeit und Zugewandtheit, umfassende Bibelkenntnisse, die “Theologie mit dem Leben verbinden“, und dankte für die gelebte Ökumene im Giebel. Ebenso dankten die Flüchtlinge aus der Ukraine der Gemeinde und Pfarrerin für die unkomplizierte Aufnahme – und auch die Ghanaische Gemeine, die regelmäßig Gast für Gottesdienste in der Stephanuskirche ist, ließ es sich nicht nehmen, Schlatter-Ernst mit einem großen Blumengesteck zu verabschieden.
Mit diversen Video-Botschaften grüßten auch die Jazz-Gruppe der Stephanusgemeinde, der Chor KlangArt, der KinderKochKlub, der IKS, Pfarrer „i.R.“ Hartmut Häcker, der Männerkochclub, Pfarrerin Annegret Oette, die Pfarrsekretärin, die Organistin, der Posaunenchor, die „Himmlischen Schwestern“, der Hausmeister, die Kirchenpflege, und das Kindergarten-Team „für die fabelhafte Zeit“, bevor „endlich“ die Grillstation durch den zuvor in großen Mengen servierten Sekt und „Sekt-Orange“ ersetzt werden konnte. Ebenso gab es für den weiteren Genuss des inzwischen weit fortgeschrittenen Mittags bzw. erreichten Nachmittags eine Cocktailbar – sowie jede Menge frisch gebackenen Kuchen und viel, sehr viel Kaffee. Für die musikalische Umrahmung des Gemeindefestes sorgten die hauseigene Jazzgruppe „Fidgety Feets“, sowie Pfarrerin Annegret Oette, die sich einmal mehr an ihrer Geige bewies, die sich wunderbar mit dem Akkordeon von ihrer Begleitung Bernhard Birk ergänzte.
Ihren letzten Gottesdienst wird Pfarrerin Erika Schlatter-Ernst übrigens am Sonntag, 14. August in der Stephanuskirche halten – im Rahmen der von Ihr ins Leben gerufenen “Sommerpredigtreihe” wird sie zu “Klug wie die Schlangen” aus Matthäus 10,16 predigen.
Eine umfassende Bildergalerie zu diesem Tag haben wir HIER auf unserer Webseite online gestellt.
Text/Fotos: Hans-Martin Goede