Am Sonntag, 10. Juni 2018, feierte man mal im Giebel wieder, was dort ja bekanntlich (gerne) öfter passiert. Diesmal war es das 60-Jährige Jubiläum der Evangelischen Stephanuskirche, die am 11. Mai 1958 feierlich eingeweiht wurde und dies nun mit einem Festgottesdienst im Beisein von Dekan Klaus Käpplinger, Bezirksvorsteherin Ulrike Zich und mit der Predigt von Prälatin Gabriele Arnold gefeiert wurde.
Mit ihrer Predigt-Aussage „mit 60 gehört man nun zu den Best Agern“ hat Prälatin Arnold allerdings eine Lawine losgetreten, die mit den Reden von Pfarrerin Erika Schlatter-Ernst, Bezirksvorsteherin Ulrike Zich, Pfarrer Matthias Hambücher von der katholischen Seelsorgeeinheit St. Josef, St. Theresia und Salvator, sowie Pfarrer Hartmut Häcker von der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde mit diversen Anspielungen und Anmerkungen eine Fortsetzung fand – obwohl Arnold eigentlich auf den Namenspatron der Kirchengemeinde, den ersten Diakon der Jerusalemer Urgemeinde, angespielt hat. Stephanus, beschrieben als „voll Kraft und Gnade“, spiegelt auch das Leben in der Stephanusgemeinde im Giebel wieder, die in den letzten 60 Jahren, auch in der engen Zusammenarbeit mit der katholischen Gemeinde Salvator, immer ein Sinnbild für Gemeinschaft und kraftvolle Zusammenarbeit war und ist. Erfreulich sei, so Erika Schlatter-Ernst und Ulrike Zich übereinstimmend, dass einige ehemalige Pfarrer und Pfarrfrauen aus der Stephanusgemeinde eigens zum Festgottesdienst gekommen sind.
„Als der Giebel vor mehr als 60 Jahren auf dem Reißbrett für Flüchtlinge nach dem Krieg geplant und auch gebaut wurde, ist mit der Stephanuskirche ein Grundstein für die Integration gelegt worden, die auch heute sich im Gemeindeleben wiederspiegelt“, so Ulrike Zich in ihrem Grußwort. Pfarrer Hambücher schloss sich dem an und begrüßte das offene und enge ökumenische Zusammenleben und -arbeiten im Stadtbezirk. Pfarrer Hartmut Häcker übergab Pfarrerin Erika Schlatter-Ernst eine Geschenktasche mit „Anti-Aging“ Präparaten, „die es in dem Alter halt nun mal braucht“ – der Blick in die Tasche zeigte dann u.a. Kaffee, Nüsse, Schokolade und anderes aus dieser Aging-Klasse.
Neben Schnittchen, sowie Sekt & Selters bestand auch die Möglichkeit einer kleinen Zeitreise durch 60 Jahre Stephanus. So haben viele Helfer jede Menge Bild und Textmaterial aus den letzten sechs Jahrzehnten zusammengetragen und zu Schaubildern zusammengestellt, wofür die KGR Vorsitzende Edith Gramm herzlichst dankte. Besondere Aufmerksamkeit erregte allerdings ein Ensemble aus dem Gemeindefundus mit Sesseln, Tischchen, Kaffeegeschirr sowie eine aus der Gründungszeit der Kirche stammende Kaffeezubereitungsmaschine. Die Ausstellung kann in Rücksprache mit dem Pfarrbüro sowie von dienstags bis freitags von 10 bis 12 Uhr die kommenden drei Wochen besichtigt werden, ebenso ist sie am Gemeindefest am 7./8. Juli geöffnet.
Für die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes sorgten der Chor Klang-Art der Stephanusgemeinde, der an diesem Sonntag auch durch Sänger und Sängerinnen aus Dietrich-Bonhoeffer unterstützt wurde, als auch der Posaunenchor der Evang. Gesamtkirchengemeinde Weilimdorf. Beim Ständerling im Anschluss an den Gottesdienst war der Instrumentalkreis (IKS) der Gemeinde zu hören.
Text/Fotos: Hans-Martin Goede